Ob in einer Beziehung oder im Bezug auf das eigene Kind: Viele Menschen leiden an Verlustangst. Doch wie schafft man es, seine Verlustängste zu überwinden?
Was tun gegen Verlustängste?
Ganz zu Anfang kann ich dir bereits eines versichern: Es ist total in Ordnung, dass du mit Verlustängsten zu kämpfen hast! Diese Emotion ist weit verbreitet und hat ihre Daseinsberechtigung. Um seine eigene Angst in den Griff zu bekommen, muss man das Problem klar erkennen und annehmen. Ganz nach dem Motto: "Ich habe Verlustangst und das ist vollkommen in Ordnung. Von jetzt an arbeite ich an diesem Verhalten." legst du den Grundstein für das Überwinden deiner Ängste.
Hat man diesen wichtigen Schritt für sich erst einmal getan, fängt man an, sich und sein Verhalten langsam zu reflektieren, Ursachen der Verlustangst zu finden, für sich selbst und sein Verhalten Verständnis zu haben und dann – Schritt für Schritt – in die Heilung zu gehen. Sehe es als eine Art Prozess, die Verlustangst zu überwinden und versuche dir keinen Druck zu machen. Der Weg ist immer das Ziel und du wirst in dieser Zeit, in der du dich mit deiner Verlustangst näher auseinandersetzt, viel über dich lernen können. Allein das sollte dich bereits motivieren, am Ball zu bleiben, denn natürlich wird es nicht immer einfach sein, sich seinen wunden Punkten zu stellen.
Gründe für Verlustangst: Die Ursachen sind vielfältig
Verlustangst hat viele Gesichter. Mal fürchten wir uns davor, dass unser Partner oder Partnerin uns plötzlich und ohne Vorwarnung verlässt, mal haben wir extreme Angst davor, dass unserem Kind oder einem nahen Familienmitglied etwas Schlimmes zustößt. Alle Verluste haben eines gemeinsam: Uns wird die Kontrolle über etwas schlagartig weggenommen und wir müssen uns mit einem Zustand auseinandersetzen, der von Hilflosigkeit und Schmerz geprägt ist. Es ist also nur verständlich, dass wir diese Emotionen nicht fühlen möchten und deshalb große Angst davor entwickeln, jemanden zu verlieren.
Gerade deshalb ist es aber so wichtig, sich erst zu Anfang bewusst zu machen, wovor man eigentlich genau Angst hat. Habe ich Angst davor, allein gelassen zu werden? Habe ich Angst, die Kontrolle in meiner Beziehung oder über mein Kind zu verlieren? Stecken andere Erlebnisse aus meiner Vergangenheit hinter meiner heutigen Verlustangst? Hier findest du einige der vielen Gründe, die eventuell hinter deiner Verlustangst stecken könnten, im Überblick:
traumatische Ereignisse in der frühen Kindheit
Vernachlässigung durch Eltern
toxische Beziehung
Betrug oder Verrat durch den eigenen Partner/ der Partnerin oder Freunde
Verlust einer nahstehenden Person
Erfahrungen mit Mobbing
Probleme mit dem eigenen Selbstwert
psychische Erkrankungen wie z.B. Depressionen
Verlustangst: Diese Symptome sind typisch
Verlustangst kann sehr einnehmend werden und das eigene Verhalten stark beeinflussen. Genauso vielfältig wie die Auslöser für eine Verlustangst ausfallen können, sind auch die Symptome, die sich bei dir bemerkbar machen können. Diese Verlustangst Symptome treffend dabei besonders häufig auf:
Eifersucht: Du versuchst deinen Partner oder deine Partnerin ständig zu kontrollieren und kämpfst ständig mit Misstrauen in deiner Beziehung oder klammerst viel.
Abhängigkeit: Du bist von anderen emotional abhängig, kannst schwer allein sein und sucht immer nach Bestätigungen in der Außenwelt.
Geringer Selbstwert: Du erkennst deinen eigenen Wert nicht und redest dich oft klein oder siehst in allen Dingen nur das Schlechte.
Übertriebene Fürsorge: Du fürchtest dich vor Krankheiten, Unfällen etc. und behandelst andere übervorsorglich, weil du sie beschützen möchtest.
Vertrauensprobleme: Dir fällt es schwer, neuen Menschen zu vertrauen und erzählst anderen kaum, was wirklich in dir vorgeht.
Verlustangst überwinden: So kannst du dir helfen
Verlustangst lässt sich überwinden und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise! Wenn du dir bewusst geworden bist, welche Ursachen dahinter stecken oder deine Symptome klar benennen kannst, kannst du anfangen, an deiner Verlustangst zu arbeiten. Wichtig ist, dass du deinen eigenen Selbstwert stärkst, vergangene Erlebnisse nicht mit in die Gegenwart nimmst oder dein eigenes Glück von anderen abhängig machst. Über seine Verlustangst mit anderen Menschen zu reden, kann ebenfalls viel Abhilfe schaffen. Hast du allerdings Probleme, deine Verlustangst selbst anzugehen, kann dich eine psychologische Hilfe oder ein Coaching weiterbringen.
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